Rege Nachfragen bei einer Aufklärungsveranstaltung
Piéla ist inzwischen massiv von der sich verschlechternden Sicherheitslage betroffen. Im Juli berichteten wir bereits vom zunehmenden Zustrom von Flüchtlingen aus dem Umkreis in die Stadt. „Hier in Piéla setzen wir unsere Hauptaktivitäten fort, regelmäßigen Sprechstunden, die Aufklärungsarbeit und die Hausbesuche in den nicht vom Terrorismus betroffenen Gebieten. Viele Hausbesuche mussten wir diesen Monat aussetzen, da es selbst in der Nähe der Stadt Piéla zu viele Angriffe gab.“ Auf dem Yenfaabima-Gelände sind Soldaten stationiert, die für die Sicherheit sorgen sollen. Aber der Besuch der Sprechstunden ist für die PatientInnen immer mit hohen Risiken verbunden. „Im August hatten wir die Ermordung eines unserer Patienten durch Terroristen zu beklagen, als er nach einem Besuch bei Yenfaabima in seine Heimatgemeinde zurückkehrte. Die Terroristen hielten ihn für einen Spion des burkinischen Geheimdienstes.“
Dafür ist der Bedarf an Aufklärung über psychische Erkrankungen vor Ort enorm gestiegen. Zweimal im Monat finden im überfüllten Mehrzweckraum Veranstaltungen statt. Es kommen sowohl Vertriebene als auch EinwohnerInnen von Piéla. „Bei jeder Schulung ist der Raum bis zum Rand gefüllt. Die Sitzplätze reichen nicht aus. Manche stehen draußen und schauen durch die Fenster herein.“ „De bouche à l’oreille“ (von Mund zu Mund) verbreitet sich dieses Angebot und es wird inzwischen in umliegenden Kirchengemeinden angefragt.