5.April 2021

Fatima - eine Frau für Kopf und Herz

202114

Fatima Diallo bei der Arbeit

 

Eine gepflegte Frisur wird selbst in Coronazeiten als unverzichtbares Grundbedürfnis gesehen. In Afrika werben FriseurInnen mit handgemalten Tafeln, auf denen Köpfe mit den aktuellen Frisuren zu sehen sind. Frisiert wird meistens an einem offenen Stand. Die kurzen gekräuselten Haare werden beispielsweise zu geflochtenen Strängen dicht am Kopf gelegt. Zusammen mit der hellen Kopfhaut können so Linien und raffinierte Muster angefertigt werden (die dann in der Regel wieder unter einem bunten Kopftuch verschwinden). Für eine solche Frisur braucht es nicht nur Fingerfertigkeit sondern auch viel Geduld. Dauert das Ganze doch 5 – 6 Stunden. Deshalb arbeiten oft auch mehrere Personen gleichzeitig. Dann wird die Zeit nicht nur kürzer sondern auch kurzweiliger.

In welchem Umfeld die Arbeit von Yenfaabima statt findet, zeigt das Beispiel der FriseurInnen in Piéla. Sie weigern sich kategorisch, psychisch Erkrankte zu bedienen. Da diese als von bösen Geistern Besessene gelten, befürchten die FriseurInnen, dass der Dämon bei der Arbeit auf sie übergeht. Die 36-jährige Fatima Diallo lebt mit ihren drei Kindern in Piéla. Ihr Mann ist vor 5 Jahren gestorben. Als Witwe gehört sie selbst einer schlecht versorgten Randgruppe der Gesellschaft an. Als sie aber von der Situation bei Yenfaabima erfuhr, erklärte sie sich bereit, als Ehrenamtliche bei Bedarf den PatientInnen die Haare zu richten.