27. September 2020

40 Tage „Hausarrest“ für den Leiter von Yenfaabima

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Haus und Hof der Familie Guitanga im Rohbau

 

Auch wenn die Arbeit von Yenfaabima fast wie gewohnt fortgeführt wurde – Timothée Tindano wurde noch am Tag der Beerdigung Migandibas zu einem Notfall gerufen - , die Familie Guitanga findet erst in diesen Tagen wieder zurück zu einem geregelten Alltag. Gemäß der Tradition darf Tankpari 40 Tage lang nicht außer Haus. Damit erweist er seiner verstorbenen Frau die Ehre und er zeigt öffentlich Trauer und die Liebe zu ihr. Ein anderes Verhalten würde negativ interpretiert werden. Besorgungen müssen andere für ihn erledigen, auch die Versorgung mit Essen. Tankpari hält sich an diese Regel, macht aber aufgrund seines christlichen Glaubens eine Ausnahme. Regelmäßig geht er auf das etwa 500 m entfernte Yenfaabima-Gelände, um den Erkrankten und den sie versorgenden Familienangehörigen nahe zu sein, zur Zeit knapp 20 Personen. „Sie brauchen mich.“

Die Menschen wohnen inzwischen im fertig gestellten Gästehaus. Es fehlen nach wie vor die Betten, in Burkina wird aber gewöhnlich zum Schlafen sowieso lediglich eine Matte ausgerollt. Die Innenausstattung sowie die Installationen für den Anschluss der Gebäude an den Wasserturm sind seit dem Tod von Migandiba liegen geblieben. Erst im letzten Telefonat in der vergangenen Woche sprach Tankpari davon, den Kontakt zu den Installateuren aus Ouagadougou wieder auf zu nehmen.